Den Brauch des Törggelens kennt mittlerweile fast jeder; weit weniger bekannt ist dessen Ursprung. Wahrscheinlich verlegten die Weinbauern im Eisacktal die früher im unfreundlich, muffigen Keller stattfindenden Weinverkostungen in die gemütliche Stube. Unter der Beteiligung von Nachbarn und Verwandten ging das schwierige Probiergeschäft mit Sicherheit leichter von Statten und wurde mit Fortschreiten der Stunde zu einem gemütlichen Beisammensein. Das heutige Törggelen war geboren! Übrigens: Der Name des Brauchs leitet sich von der Torggel (lat.: „torquere – pressen) ab, der Traubenpresse im Kelterraum.
Beim Törggelen steht heute noch natürlich die Verkostung des „Süßen“, des jungen, noch nicht gegorenen Traubensafts, später im Jahr die des „Nuien“, des bereits vergorenen Mosts, im Vordergrund. Dazu gibt es Deftiges: Südtiroler Speck mit Schüttelbrot, Hauswürste mit Kraut, die kräftige „Gerstesuppe“ oder etwa das traditionelle Tris aus Knödeln und Schlutzkrapfen. Als Nachtisch werden „Keschtn“ (gebratene Kastanien) gereicht.